Donnerstag, 21 November 2024

Historik zu "Das alte Dorf"

 
 

Bild aus der Festschrift zur 675 Jahrfeier des Dorfes Gimsbach  u. 250 Jahre Kirche
Karte um 1900, mit ehemaligem Bürgermeisteramt

 
Die Gesamtlage des Dorfes Gimsbach ist recht günstig gewählt: das mächtige Potzbergmassiv (562m bietet guten Schutz gegen die rauhen Nord- und Nordostwinde, während die sich gegen Osten und Süden allmählich abflachenden Berge der Morgensonne und warmen Winden kein Hindernis bieten.

Als am 1. Thermidor des 8. Jahres der Fränkischen Republik also am 20.Juli 1800 eine topographische Beschreibung des Departements Mont-Tonnerre bzw. Donnersberg, Kanton Landstuhl angefertigt wurde (LA Speyer, Dep. Donnersberg, 1814), da heißt es zu Gimsbach: "Das Dorf zählt 1 Kirche, 26 Häuser und 26 Familien mit 120 Seelen. Die Gemarkung umfaßt 1 Morgen Garten, 118 Morgen Wiesen, 364 Morgen Acker, 10 Morgen Ödland und 228 Morgen Wald. Östlich des Dorfes liegt die Schreckmühle, eine Erbbestandsmühle mit einem Pachtzins von jährlich 2 Malter Korn und 2 Malter Hafer.

Die von Lautern über Weilerbach nach Kusel führende Straße kommt von Neunkirchen her und vereinigt sich in Gimsbach mit der von Lautern und Steinwenden nach Kusel gehenden Straße. Die Wälder sind Eigentum der Gemeinde und bestehen aus 1. dem Potzberg, ein Eichenhochwald mit 203 Morgen, 2. dem Langenfelder Wald, ein Eichenhochwald mit 9 Morgen, 3. dem Jungenwald, ein 5-jähriger Eichenschlag mit 6 Morgen. Auf dem Bann wurde am Potzberg in dem Bergwerk Alt-Potzberg früher nach Quecksilbererzen gegraben. Seit 10 Jahren ist die Grube verlassen. Alle Einwohner ernähren sich von der Landwirtschaft".

In den 1830er Jahren bereiste der Pfälzer Pfarrer und Schriftsteller Michael Frey die damals noch "bayrischer Rheinkreis" genannte Pfalz. 1836/37 veröffentlicht er dann sein "Versuch einer geographisch-historisch-statistischen Beschreibung des königlich-bayrischen Rheinkreises" und skizziert darin auch die Dörfer am Glan. Von Gimsbach weiß er zu berichten: "Ein Dörfchen, 4 1/2 Stunden nordwestlich von Landstuhl (damals Kantons-Hauptort), unterhalb Matzenbach und auf der Rechten des Glans gelegen. Hat seinen Namen dem Bächlein entlehnt, welches in der Neunkircher Marke entspringt, sie durchfließt und in den Glan fällt. Auf demselben liegt die, früher der kurfürstlichen Hofkammer gehörigen Schreckmühle, welche...zur Gemeinde gerechnet wird. Diese... hat nun 186 Einwohner, worunter 51 Katholiken und 135 Protestanten. Jene sind fortwährend nach S. Remigiusberg gepfarrt; und die Reformierten nach Neunkirchen waren, bis die Vereinigung sie sämtlich zu Filialisten von Neunkirchen machte, jedoch mit abwechselndem Gottesdienste auf den anderen Sonntag.

 

Bild aus der Festschrift zur 675 Jahrfeier des Dorfes Gimsbach  u. 250 Jahre Kirche
Anwesen Jung ("Bäckersch") in der Glanstraße um 1936

 

Ihre Marke enthielt früher 228 Morgen Wald und vom Zehnten bezogen die kurfürstliche Hofkammer mit dem Freiherrn von Galen 1/3, der lutherische Pfarrer zu Deinsberg 1/3 und zwei Private 1/3. Der entdeckte Gang von Quecksilber-Erz am Potzberge wurde 1786 mit drei Arbeitern bebaut und lieferte 233 Pfund Quecksilber".

Eine ähnliche, aber ausführlichere Beschreibung des Dorfes findet sich in der Gemeindewald-Taxation von 1839: "Die Gemeinde Gimsbach liegt am westlichen Ende dieser Waldung (am Potzberg) und schließt nur noch die Schreckmühle, eine einzige Wohnung, östlich nach dem Walde gelegen, in sich und zählt mit dieser 28 Häuser, 33 Familien, 201 Seelen, 158 Stück Hornvieh, 12 Pferde, 12 Schafe, 1 Ziege und 143 Schweine. Der gewöhnliche Brennholzbedarf beläuft sich auf 100 Klafter und der Streubedarf auf 30 Fuder (pro Jahr).

Die Landwirtschaft befindet sich in einem blühenden Zustande. Früchte aller Art werden mit dem besten Erfolge erzeugt und bestehen in Kohl (=Raps). Korn, Spelz, Weizen, Hafer, Gerste, Erbsen, Linsen, Wicken, Hanf, Flachs und Gemüse aller Gattungen. Außer einer Schmiede und 3 Brandweinbrennereien, die ihr Geschäft mit Steinkohlen und Torf betreiben, findet sich kein holzverbrauchendes Gewerbe vor.

 

Bild aus der Festschrift zur 675 Jahrfeier des Dorfes Gimsbach  u. 250 Jahre Kirche
Das zweite Auto in Gimsbach: Der Opel von "Bäckersch" 1929

 

1865 zählt die Gemeinde Gimsbach nach dem Pfarrbeschreibungsbuch 132 protestantische Seelen in 20 Familien. Sie teilten sich auf in 39 Männer über 14 Jahren, 46 Weiber über 14 Jahren, 22 Knaben und 25 Mädchen unter 14 Jahren. Dazu kamen 10 protestantische Dienstboten. Schließlich lebten in Gimsbach noch 51 Katholiken, deren Kinder die protestantische Schule besuchten.

Nach der Gebäude-Zählung vom 31.08.1871 (VG-Archiv Glan-Münchweiler) waren in Gimsbach 36 Hausnummern vergeben: 1. das Schulhaus, 2. Jacob Künstler, 2 1/2 Jacob Künstler II, 3. Heinrich Kreutz, 4. fehlt, s. Schreckmühle, 5. Jacob Stemler, 6. Daniel Weber, 7. Karl Grub, 8. Ludwig Köhler, 9. Karl Heil, 10. Jacob Braun, 11. Michael Botz, 12. Jacob Botz, 13. Jacob Daubermann, 14. Jacob Natter II, 15. Jakcob Braun III, 16. Jacob Daubermann II, 17. Ludwig Daubermann, 18. Jacob Creutz III, 19. Philipp Jung II, 20. Ludwig Berwanger, 21. Jacob Rübel II, 22. Jacob Jung, 23. Jacob Jung II, 24. Theobald Aulenbacher, 25. Daniel Braun II, 26. Jacob Köhler, 27. Jacob Köhler II, 28. Jacob Rübel III, 29. Jacob Moog, 30. Daniel Jung II, 31. Schützenhaus, 32. Daniel Brauchler, 33. Hirtenhaus, 34. Spritzenhäuschen, 35. Karl Brauchler, 36. die Kirche.

Hinzu kam noch die Annexe Dreesen- oder Schreckmühle (Nr. 4), Besitzer Daniel Braun. Das waren zusammen 69 Gebäude (alle schon mit Ziegeln gedeckt) bei 49 Haushaltungen.

 

Bild aus der Festschrift zur 675 Jahrfeier des Dorfes Gimsbach  u. 250 Jahre Kirche
Haus Schlösser, früher Hamm, Römerstraße um 1920

 
12 Jahre später, 1883 wurde in Gimsbach eine Tabelle der Bodennutzung angelegt. Darin werden alle Landwirte mit Besitz von über 2 ha in alphabetischer Rheienfolge aufgeführt: Theobald Aulenbacher 3,25 ha, Jacob Brauchler 2,14 ha, Karl Brauchler 2,92 ha, Friedrich Brauchler 2,12 ha, Daniel Braun II 2,97 ha, Jacob Braun II 4,05 ha, Jacob Braun III 5,84 ha, Friedrich Daubermann 3,99 ha, die Gemeinde 106,11 ha, Karl Heil 7,93 ha, Daniel Jung I 2,12 ha, Daniel Jung II 7,15 ha, Philipp Jung II 7,22 ha, Jacob Jung 5,03 ha, Jacob Köhler 11,01 ha, Jacob Creutz III 4,71 ha, Jacob Moog 3,03 ha, Jacob Moog II 2,56 ha, Franz Müller 2,05 ha, Ludwig Neu 3,85 ha, Karl Rübel 2,48 ha, Jacob Rübel II 3,03 ha, Jacob Stemmler 3,02 ha, Michael Stemmler 4,43 ha, Peter Triem 2,17 ha, Daniel Weber 4,59 ha. Schließlich werden noch genannt: Daniel Braun der Alte 3,24 ha, Adam von Ehr 3,29 ha und Elisabeth Braun 4,19 ha. Es waren darunter also nur 4 Bauern mit der Betriebsgröße von 5-10 ha, und nur 1 Betrieb erreichte eine Größe von über 10 ha : Jacob Köhler mit 11,01 ha.

1880 besitzt die Gemeinde Gimsbach laut Pfarrbeschreibung 34 Haupt- und 41 Nebengebäude. Der Pfarrer schreibt noch: "Der Weg (von Neunkirchen) nach Gimsbach ist gegenwärtig chausiert und sehr angenehm zu gehen".

Gimsbach macht heute, wenn man von Theisbergstegen oder Matzenbach kommt, den Eindruck eines Straßendorfes, das sich in nordsüdlicher Richtung an der B 423, der Glanstraße, entlang der Glanaue erstreckt, mit einem Abzweig, der die Neunkircher Straße oder L 364 in östlicher Richtung.

 

Bild aus der Festschrift zur 675 Jahrfeier des Dorfes Gimsbach  u. 250 Jahre Kirche
Haus Botz, Römerstraße um 1920

 
An Althäuserbestand sind noch etliche z. T. auch stark umgebaute ehemalige Bauernhäuser des 18. und 19. Jahrhunderts vorhanden, mit Wohnraum, Stallteil und Scheune unter einem Dach, meist eingeschossig, selten 2stöckig, mit Ziegelndächern und zwar Satteldach mit 50° Neigung aus Bruchsteinmauerwerk, meist verputzt.

Die Häuser stehen teils mit der Traufseite zur Straße, es gibt dazwischen aber auch eine Reihe giebelständiger Bauten.

In dem 1979 erschienenen Buch "Dorfformen in Rheinland-Pfalz" heißt es zur Dorfanlage: "Die den Ort durchziehende kleinmaßstäblich gewundene Straße ist im Alter nicht zu bestimmen. Die Häuser stehen unregelmäßig zur Straße, so daß sich vielfältige Straßenräume bilden. Von einer Stellung der Häuser paralell oder senkrecht zur Straße kann keine Rede sein. Trierer Zeilen finden sich nur selten. Man kann weder von einem Haufen- noch von einem Straßendorf sprechen. Daher ist das Ortsbild, wenigstens in den noch erhaltenen Partien alter Bebauung, intim und vital. Die heute übliche Verschandelungen durch Abruch alter Häuser und verständnislosen Neubau sind hier wie überall zu beklagen.

Durchweg Trierer Häuser, also klassizistische, zweigeschossige, zweiraumtiefe, quererschlossene Steildachhäuser, Verputzte Massivbauten mit Buntsandsteinfenster- und Türgewänden. Biberschwanzdeckung, kaum Fachwerk.

 

Bild aus der Festschrift zur 675 Jahrfeier des Dorfes Gimsbach  u. 250 Jahre Kirche
Haus Jung ehemals "Koche" ,Römerstraße, 1926

 
Der Kunstdenkmalband von Kaiserslautern nennt 1942 mehrere schutzwürdige Häuser. So etwa an Haus Nr. 5, an dessen südlicher Schmalseite am Kellereingang ein Renaissance-Türstock erhalten war, stichbogig, mit Profilwände und in den Zwickeln Halbkugeln, an dessen Sturz die Jahreszahl 1634. Das Haus selbst war später umgebaut worden.

Oder Haus Nr. 16 (heute Glanstraße 32) mit dem Hausnamen "Schdemmlersch", ein Einfirsthaus mit Treppengiebel, erbaut wohl um die 1800. Der Treppengiebel hat sich aber leider nicht bis heute erhalten. Bemerkenswert ist auch Haus Nr. 19 (Glanstraße 28), ein zweigeschossiger, kleiner Bau mit Halbwalmdach. Nach den "Kunstdenkmälern" waren die Scheitelsteine der stichbogig geschlossenen Fenstern mit Eckpalmetten geziert und am Schlußstein des profilierten Türstocks war das Baudatum 1774 eingemeiselt. Auch ein rundbogiges Einfahrtstor war hier bemerkenswert. Hier hat sich im offenen Hof auch noch der Hausbaum, eine Roßkastanie und der private Pumpbrunnen erhalten. Etliche dieser damals genannten Häuser wurden bei einem Bombenangriff auf die Gimsbacher Ortsmitte im März 1945 teiweise zerstört oder in den 70er Jahren im Zuge der Verbreiterung der Glanstraße abgerissen.

 

Bild aus der Festschrift zur 675 Jahrfeier des Dorfes Gimsbach  u. 250 Jahre Kirche
Haus Rech, früher Stemler, mit Treppengiebel, Glanstraße  1935

 
Schön restauriert ist heute Haus Nr. 34, ein zweigeschossiges Einfirsthaus. Es war dies ein altes Gasthaus mit Tanzsaal und trägt den Hausnamen "Neiluis". Die über dem Türstock des Hauseinganges angebrachte Gesimsverdachung ist entfernt worden, das korbbogige Scheunentor mit profilierten Kämpfern und einem als Löwenmaske gestalteten Bogenstein, bezeichnet IHK und 1776, ist dagegen gut erhalten. Diese Gastwirtschaft "Zur Linde" bestand bis in die 70er Jahre.

In Gimsbach haben sich auch noch mehrere Ofensteine erhalten, so etwa einer in "Koche", Römerstraße 3, der die Initialen DB (Daniel Braun) und die Jahreszahl 1721 trägt. Reste eines Ofensteins finden sich in "Close"-Haus (Glanstraße 23), der die Initialen MR und die Jahreszahl 1799, sowie LK und RI trägt. Dieses Haus soll jenem Michael Rübel gehört haben, dessen Namen sich im Flurnamen "Hinter Michel Rübels Haus" erhalten hat.

 

Bild von Hans Weis, Gimsbach
"Ofenstein in "Koche"

Bild von Hans Weis, Gimsbach
Ofenstein in "Close"

 
Zu erwähnen wäre auch noch das schön renovierte Haus Glanstraße 19 (Hausname "Eggersch"), mit seinem Fachwerkgiebel und reich profiliertem Türgewände, das Dreiseitgehöft Glanstraße 16 und das Anwesen Römerstraße 1 mit Pumpbrunnen und einer knorrigen Roßkastanie als Hausbaum (früher "Heile"), das als eines der ältesten Häüser des Dorfes gilt.

Gimsbach hat im Gegensatz zu den meisten anderen Dörfern des Kreises auch noch seinen Dorfbrunnen erhalten. Es ist ein Laufbrunnen neben dem Gimsbach, an der Glanstraße, vor dem Haus Glanstraße 34 (Hausname "Neiluis"). der von den Alten "de Rehrbrunne" genannte Brunnen wurde, nach Aussage von Fachleuten, um die 1850 in seiner jetzigen Form errichtet, zumindest der Brunnenstock stammt noch aus jener Zeit. 1964 wurde der Brunnen im Rahmen der Dorferneuerung neu gestaltet, die 4 alten sandsteinernen Brunnentröge entfernt (drei davon liegen noch heute im Hof hinter der Kirche), das Gimsbacher Ortswappen in den Brunnenstock eingemeiselt und drei neue Tröge im Sandsteinbetrieb Konrad Müller in Eselsfürth angefertigt. Diese waren aber nicht von bester Qualität, verwitterten rasch, so daß sie 1995, bei der Neugestaltung der Glanstraße durch solche aus rotem Lothringer Sandstein ersetzt werden mußten. 1964 wurde auch die 420m lange Zuleitung neu verlegt. Zusammen mit einer Dorflinde und dem Milchhäuschen entstand so vor "Neiluis" ein echter Dorfmittelpunkt.

 

Bild aus der Festschrift zur 675 Jahrfeier des Dorfes Gimsbach  u. 250 Jahre Kirche
Ludwig Drumm, der letzte Bauer, der seine Pferde am Dorfbrunnen tränkte. (1960)

 
Daneben gab es auch noch einen zweiten Gemeindebrunnen am Schulhaus, den Schulbrunnen;dies war aber ein Ziehbrunnen. 1832 wurde vom Gemeinderat der Maurermeister Herrcher beauftragt mit der "Ausgrabung und Herstellung eines Brunnens an dem Schulhause zu Gimschbach". Dieser erhielt auch einen Überbau, ein Brunnenhäuschen aus Holz, "aus Latten und Windboorten"; Herrscher erhielt für die Herstellung dieses Brunnens in 32 Tagen 32 Gulden Lohn. Eine Kette samt Eimer wurde vom Schmied Collesie aus Matzenbach für 9,11 Gulden angefertigt.

1912 wurde in Gimsbach die neue Wasserleitung gebaut. Sie bezog ihr Wasser aus zwei Quellen, die am Potzberg, nordöstlich vom Dorf, entsprangen. Eine davon war die Reckenbachquelle. Das Wasser floß in freiem Gefälle zum Ort, bzw. zum Hochbehälter, ein Pumpwerk war nicht erforderlich. Ludwig Drumm wußte noch von der Einweihung im Mai 1912 zu berichten, dem sogenannten "Wasserball", bei dem jeder Einwohner ein Glas Wasser trinken mußte. Es blieb dann aber nicht beim Wasser und es soll noch hoch hergegangen sein, so daß der "Wasserball" noch jahrelang ein beliebtes Gesprächsthema beim "Maien" an den langen Wintermonaten war. Es wurde auch lange Zeit keine Wassergebühren erhoben; die Gemeinde war so reich, daß sie das damals nicht brauchte. 1932 reichte die Schüttung der alten Quellen nicht mehr aus; es wurde eine Quelle in den Großwiesen gefaßt, die aber in den 60er Jahren wegen Verunreinigung außer Betrieb gesetzt werden mußte. 1954 wurde zusätzlich noch die Spelgenbachquelle gefaßt und zugeleitet. Die gesamte Quellschüttung der Gimsbacher Wasserleitung betrug 1964 70cbm/Tag.

 

Bild aus der Festschrift zur 675 Jahrfeier des Dorfes Gimsbach  u. 250 Jahre Kirche
Haus Weis, früher "Close" , Glanstraße,   im Jahr 1912

 
Die Gimsbacher Gemarkung umfaßt 288 ha, davon waren 1979 110 ha Wald, 119 ha Ackerland, 41 ha Grünland. Auch über den Anbau des Ackerlandes sind wir recht gut informiert: 1883 wurden angebaut (VG Archiv Glan- Münchweiler, in Klammern die Zahlen von 1930): Weizen 4 ha, (2 ha); Roggen 20 ha, (13 ha); Hafer 20 ha, (20 ha); Karoffeln 33 ha, (22 ha); Mengfrucht -- ha, (35 ha)

Auch im 2. Weltkrieg hatte Gimsbach schwer zu leiden.

 

 Bild von Ernst Weis, Gimsbach

 

Bild von Ernst Weis, Gimsbach
Vor dem Feldzug gegen Frankreich 1940

 
Am 18. März 1945 hatten die Gimsbacher die Endphase des Krieges auch in ihrem Dorf zu spüren bekommen, als die amerikanischen Jagdbomber deutsche Truppen beschossen, die sich auf der Glanstraße zurückzogen und in den Scheunen von Gimsbach Schutz gesucht hatten. Sechs Häuser in der Ortsmitte wurden dabei zum Teil völlig zerstört, zum Teil schwer beschädigt.

1964 wurde neben der Kirche ein Mahnmal-"den Toten zum Gedächnis, den Lebenden zur Mahnung"- ein Monolith aus heimischem Sandstein errichtet und darin die Namen der Gefallenen der beiden Weltkriege in Gimsbach und Matzenbach eingemeiselt.

1959 war das Dorf noch größenteils landwirtschaftlich geprägt. Es gab in Gimsbach noch 15 Pferde, 307 Stück Rindvieh und 155 Schweine.

1960 erhält Gimsbach ein eigenes Ortswappen. In dem von Rot und Silber gespaltenen Schild rechts ein halbes goldenes Mühlrad über blauen Wellen im Schildfuß, links der goldbewehrte blaue Veldenzer Löwe.

1964 beteiligte sich die damals 230 Einwohner zählende Gemeinde Gimsbach am Bundeswettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" und wurde Erster Landessieger in der Hauptklasse.

1965 wurde es gar Bundessieger und am 16.12.1965 wurde in Bonn-Bad Godesberg Bürgermeister Müller die Goldplakette der Bundesregierung überreicht.

1971 verlor die bis dahin eigenständige Gemeinde Gemeinde Gimsbach im Zuge der Verwaltungsreform ihre Selbstständigkeit und wurde (mit Wirkung zum 20.03.1971) Ortsteil der Gemeinde Matzenbach. Im Zuge der Gebietsreform wechselte die neue Gemeinde vom Landkreis Kaiserslautern in den Kreis Kusel und wurde der Verbandsgemeinde Glan-Münchweiler eingegliedert, wobei der Name Gimsbach aber als Ortsteilbezeichnung erhalten blieb.

1979 hatte der Ort 232 Einwohner (davon 80% evang., 20% katholisch). Es gab in Gimsbach 58 Auspendler; in der Landwirtschaft existierten damals noch 5 Vollerwerbsstellen und 7 Nebenerwerbsstellen, bei einer Bodengüte zwischen 45 und 60. Da hatte sich die Berufsstruktur doch schon gewaltig verändert.

1989 hatte Gimsbach 230 Einwohner.

 

   
Quelle: Festschrift zur 675 Jahrfeier des Dorfes Gimsbach  u. 250 Jahre Kirche
             "Zwischen Glan und Potzberg", Dieter Zenglein, Dittweiler

 

 

 

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